Mit diesem Zertifikat eignen Sie sich fundiertes Wissen im Bereich Integration Sprachbildung + Sprachförderung an und lernen vorhandenes und neues Material für die alltagsintegrierte Sprachbildung und Sprachförderung kennen.
Die Leitsätze der Spielgruppenpädagogik und die Leitprinzipien des Orientierungsrahmens für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung dienen dabei unabdingbar als Grundlage.
Lernziele
- Sie kennen unterstützende Materialien und setzen diese gezielt ein.
- Sie wissen, wie Sie Integrationsprozesse konstruktiv gestalten.
- Sie kennen und nutzen die alltagsintegrierte Sprachbildung und Sprachförderung.
- Sie gehen versiert mit der Heterogenität einer gemischten Gruppe um.
- Sie kennen die kulturellen Unterschiede in Bezug auf den Stellenwert des Freispiels.
- Sie beobachten den Selbstbildungsprozess einzelner Kinder und der Gruppe sorgfältig, erkennen Ressourcen zur Unterstützung und handeln entsprechend.
- Sie wissen, wie Sie eine interkulturelle Bildungspartnerschaft mit den Eltern aufbauen, umsetzen und pflegen und kennen die Formen der Elternzusammenarbeit im interkulturellen Umfeld.
- Sie erfassen Auffälligkeiten beim Spracherwerb und beziehen Eltern sowie Fachpersonen ein.
Gut zu wissen
Für eine Anstellung in gewissen Integration Sprachbildung + Sprachförderungsspielgruppen ist dieses Zertifikat Voraussetzung.
Dauer
46 Stunden Unterricht plus 24 Stunden Selbststudium inklusive Coaching
In diesem Modul erarbeiten Sie sich die wesentlichen Grundlagen in den Themen Sprachentwicklung und Sprachförderung. Bei der Erweiterung der pädagogischen Handlungskompetenz stehen der Umgang mit der Heterogenität, der unterschiedliche Stellenwert des Spielens und die Anwendung von vielfältigen Ansätzen bei der Gestaltung von Integrationsprozessen im Fokus. Die Selbstverständlichkeit der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit Eltern, die kulturell unterschiedlich geprägt sind, rückt dabei ins Zentrum.
Für Kinder aus einer anderen Kultur und mit einer anderen Erstsprache ist die Spielgruppe komplettes Neuland. Die Grundlagen für die Sprachentwicklung: Zeit, Vertrauen und Zutrauen.
Neben dem Mut, sich diesem Neuland zu stellen und sich an die neue Sprache heranzutasten, ist die Rolle und die Haltung der Bezugspersonen von Bedeutung.
Wie erleichtern wir dem Kind den Schritt sich enthusiastisch auf das Experiment „neue Sprache“ einzulassen? Wie gestalten wir das Neuland, damit anderssprachige Kinder sich wohl und sicher fühlen? Und: Wie begleiten wir das Kind beim Spracherwerb liebevoll, spielerisch und mit Ermutigung?
Wie ein Kind eine Sprache erwirbt, ist höchst unterschiedlich. Einige hören lange Zeit lediglich zu, speichern das Gehörte und sprudeln eines Tages los. Andere Kinder wenden jedes neue Wort sofort an. Einige bauen relativ rasch korrekte Sätze, andere tun sich damit schwerer. Doch was ist individuelles Tempo, und was deutet auf eine Auffälligkeit beim Spracherwerb hin? Was hilft Ihnen beim gezielten Beobachten? Wie handeln Sie sinnvoll? Wann ist das Gespräch mit den Eltern zu suchen oder eine Logopädin um Hilfe zu bitten? An diesem Tag erhalten Sie ganz konkrete fachliche Inputs durch eine Logopädin.
Jede Kultur hat ihre Eigenheiten. Das gilt auch und besonders für das Spielen.
In einigen Kulturen ist der Stellenwert des Spielens für die Entwicklung nahezu unbekannt, ebenso wie das freie Werken, das Erzählen von Geschichten oder gemeinsame Ausflüge. Hier prallen in einer einzigen Spielgruppe viele verschiedene Welten aufeinander.
Von und mit anderen lernen
Der Berufsalltag hinterlässt offene Fragen: Wie steht es bei diesem oder jenen Kind um die Fortschritte beim Spracherwerb? Wie sind Spracherwerbsprozesse noch gezielter zu unterstützen? Welche geeigneten Methoden gibt es noch zum Ausprobieren?
Im Gruppengespräch tauschen Sie sich mit Berufskolleginnen und der Ausbilderin aus. Sie reflektieren Ihre Wahrnehmung und Ihr pädagogisches Handeln zur Unterstützung von Spracherwerbsprozessen.
Sie haben zusätzlich die Möglichkeit, sich mit der Ausbilderin per E-Mail auszutauschen.
Themen
Erfahrungsaustausch (Stolpersteine, Bewährtes), Wissen vertiefen und erweitern, Lösungsansätze für herausfordernde, konkrete Situationen aus dem Spielgruppenalltag der Teilnehmenden.
Dauer
- 6 Ausbildungsstunden
- die genauen Ausbildungszeiten/Daten finden Sie im Programm
Abschluss
- Modul-Bestätigung: bei 80% Anwesenheit.
- Bestätigung: bei weniger als 80 % Anwesenheit.
Teilnehmerinnen
Der persönliche Support
Sie wenden das Gelernte in Ihrer Spielgruppe an und setzen Ihr Wissen über die Sprachbildung und Sprachförderung bereits um. Jetzt ist es Zeit für einen Blick von aussen: Wie sieht eine Fachfrau Ihre Arbeit? Was gelingt Ihnen gut? Wie sieht eine Optimierung aus, wo steckt noch Potenzial? Wie fördern Sie die Sprache gezielter und wie binden Sie die interkulturellen Ansätze stärker ein?
Sie vereinbaren telefonisch einen Besuch mit der Expertin in Ihrer Spielgruppe.
Die Expertin beobachtet Sie bei Ihrer Arbeit. Im anschliessenden Feedbackgespräch reflektieren Sie Ihre Wahrnehmungen und Handlungskompetenzen und optimieren mit den ergänzenden, fachlichen Inputs die Sprachförderung und das Anwenden interkultureller Ansätze.
Abschluss
- Modulbestätigung "Praxisbesuch mit Feedback"
Kosten
Fr. 480.- Spielgruppenbesuch durch Expertin mit Gespräch und schriftlichem Bericht
Terminvereinbarung und Auskunft
Geschäftsstelle IG Spielruppen Bildung,
bildung@spielgruppe.ch oder 044 822 04 35
Bestellung vom Zertifikat
Kopien von den erforderlichen Modulen an die Geschäftsstelle in Uster schicken.
Allenfalls Kopien von externen Bestätigungen/Abschlüssen für die Prüfung zur Anerkennung von max. 1 Modul mitschicken.
Falls die Voraussetzungen erfüllt sind, erhalten Sie das Zertifikat per Post zugestellt.
Diese Angebote werden durch den Integrationskredit verschiedener Kantone unterstützt. Auf Gesuch hin, kann ein Teil der Kosten übernommen werden.
Wohnen Sie in einem anderen Kanton? Erkundigen Sie sich beim zuständigen Amt für Integration über eine finanzielle Unterstützung.